Förderverein

Der Förderverein sozialer Projekte e.V. wurde 1992 von 16 Frauen* als Förderverein für soziale Projekte für Frauen und Jugendliche gegründet. Dieser Förderverein wollte zunächst Frauen* aus technischen Berufen die Möglichkeit bieten, die technischen Veränderungen, wie die Arbeit mit dem Computer, zu erlernen oder nach einer Familienpause wieder in den Arbeitsmarkt zu finden.

Schnell stellte sich heraus, dass das Engagement im technischen Bereich nicht ausreichte, sondern dass auf die „Ostfrauen“ ganz viele andere Belastungen zukamen. Sie verloren als erste ihre Arbeitsplätze, damit ihr eigenes Einkommen und hatten mit sinkendem Selbstbewusstsein zu tun. Und plötzlich spielte das Thema Häusliche Gewalt gegen Frauen* und Kinder eine Rolle, was in der DDR nicht als gesellschaftliches Symptom behandelt wurde, sondern als persönliche Verirrung nicht in das sozialistische Menschenbild passte.

Das 1. Autonome Frauenhaus hatte sich kurz nach der Einheit gegründet. Bald wurde klar, dass eine Gewaltschutzeinrichtung für die Großstadt Leipzig nicht reichen würde. Die Plätze waren schnell belegt und Frauen* mussten abgewiesen werden.

Im April 1994 wurde dem Förderverein der Betrieb des Frauen- und Kinderschutzhauses Leipzig übertragen. Es dauerte noch zwei Jahre, bis das Objekt ausgebaut war und das Haus schließlich 1996 eröffnen konnte.